Hyposensibilisierung

Grundlagen
Mit einer Hyposensibilisierung (auch Allergieimpfung oder Spezifische Immuntherapie SID genannt) soll eine unerwünschte Reaktion des Immunsystems auf einen allergieauslösenden Stoff reduziert oder verhindert werden. Die frühere Bezeichnung "Desensibilisierung" ist irreführend, da die bestehende Sensibilisierung des Körpers erhalten bleibt.
Dem Patienten werden geringste Mengen des allergieauslösnden Stoffes verabreicht. Der Körper lernt dadurch, Antikörper der Klasse IgG zu bilden, die rascher auf den Stoff reagieren als die bereits vorhandenen Antikörper der Klasse IgE und so den Stoff neutralisieren, bevor die allergische Reaktion in Gang kommt.

Anwendungsgebiet
Nicht alle Allergien sind für diese Behandlung gleich gut geeignet. Erfolgversprechend ist die Behandlung bei Allergien gegen Gräser-, Roggen-, Birken-, Hasel- , Erlen- und Beifußpollen, Hausstaubmilben, sowie evtl. Tierhaaren und Schimmelpilzen. Bei Insektengiftallergien gegenüber Bienengift oder Wespengift wird die Behandlung sogar dringend angeraten, da sie lebensrettend sein kann. Die Empfehlung zur Behandlung gibt der allergologisch spezialisierte Kollege; wir führen die eigentliche Therapie in Kooperation mit ihm durch.

Ablauf der Behandlung
Der Behandlungszeitraum beträgt 3 Jahre. Sie erhalten ein speziell für Sie zubereitetes Behandlungsset, welches Ihren Namen trägt und ein Dokumentationsheft für den Behandlungsverlauf enthält. In einer Reihe aufeinander folgender Sitzungen spritzt Ihnen der Arzt den allergieauslösenden Stoff Arzt ins Oberarm-Fettgewebe. Zur Beobachtung müssen Sie anschließend 30 Minuten in der Praxis bleiben. Sollten in diesem Zeitraum klinische Anzeichen einer allergischen Reaktion auftreten, ist das Praxispersonal zu verständigen. Die Dosis des Stoffes wird im Verlauf langsam gesteigert. Die Sitzungen erfolgen in der anfänglichen Steigerungsphase möglichst wöchentlich, nach Erreichen der Höchstmenge in Abständen von 4 Wochen.

mögliche Risiken der Untersuchung
· Juckreiz, lokale Rötung und Schwellung
· generalisierte Urtikaria (Nesselsucht)
· Kreislaufreaktionen
· Atembeschwerden
· lokale Unverträglichkeit/Allergie

Bitte beachten Sie
Halten Sie bitte unbedingt die Termine ein. Ein längerfristiges Auslassen der Therapie hat zur Folge, dass die Behandlung neu begonnen werden muss. Der Arzt wird Sie vor Beginn der Behandlung nach Dauer-Medikamenten fragen. Insbesondere bei Blutdruckmedikamenten und Entwässerungs- sowie Schmerzmitteleinnahme können schwere allergische Reaktionen auftreten. Der Arzt wird Sie entsprechend beraten und die Medikation auf Eignung prüfen. Auch bei akuter Erkrankung mit starker Beeinträchtigung des
Allgemeinbefindens wird die Behandlung verschoben. Bitte achten auch Sie darauf, dass bei jeder Behandlungssitzung eine Eintragung vorgenommen wird.

Die Behandlung darf nicht oder nur mit Vorsicht angewendet werden bei:
· HIV-Infektion, AIDS
· Autoimmunerkrankungen
· Infekte, Tumorleiden, schwere Herz-Kreislauferkrankungen
· Einnahme bestimmter Medikamenten (ACE-Hemmer, Betablocker)
· vorbekannter Schwangerschaft